Die Abkürzung SaaS steht für Software-as-a-Service. Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um eine Ausprägung des Cloudcomputings. Immer mehr Softwareanbieter greifen auf den Ansatz des SaaS für den Vertrieb der eigenen Softwarelösungen zurück. Die Softwarehersteller selbst hosten hierbei die Software und stellen diese den Kunden damit zur Nutzung über das Internet bereit. Kunden kaufen bei diesem Modell nicht die Software für eine fixe Summe, sondern mieten die Software und zahlen hierfür in der Regel einen monatlichen Betrag, der sich beispielsweise an der Anzahl der Nutzer orientiert.
In Deutschland hat sich das SaaS-Modell noch nicht vollständig durchgesetzt, jedoch nimmt die Beliebtheit auf Seiten von Anbietern sowie Kunden immer mehr zu. Viele Unternehmen stehen dem SaaS-Modell jedoch immer noch skeptisch gegenüber. Einer der Gründe hierfür ist, dass Unternehmen mit den Eigenschaften eines SaaS-Modells noch nicht vertraut sind und deshalb noch viele Fragen offen sind. Im Folgenden werden ein paar dieser Fragen aus der Praxis beantwortet.
Lässt sich eine SaaS-Software individualisieren?
In der Regel ist es beim SaaS-Modell so, dass dem Kunden nach Vertragsabschluss eine fertige Softwarelösung zur Verfügung gestellt wird, die dann mit den eigenen Daten
befüllt wird. Eine Anpassung der Softwareprogramme ist in diesen Fällen nicht vorgesehen. In den meisten Fällen ist dies heute auch immer noch der Fall und es lassen sich
nur kleine Änderungen beispielsweise bezüglich des Layouts vornehmen. Der Trend geht jedoch dahin, dass auch beim SaaS Ansatz den Kunden eine
Individualisierung der Software ermöglicht werden soll. Wie groß die Möglichkeiten sind, ist für jeden Softwareanbieter individuell festzustellen.
Sind meine Daten sicher?
Dies ist wohl einer der kritischsten Aspekte des SaaS-Ansatzes. Viele Unternehmen haben Sorge, dass das Nutzen einer SaaS Software dazu führt, dass sensible Unternehmensdaten
in die falschen Hände geraten. Die meisten Unternehmen sind der Meinung, dass das eigene Hosting sicherer wäre, als wenn das Hosting von einem Dritten
durchgeführt wird. Dies ist jedoch nicht der Fall. Sicherheitsaspekte stellen einen ganz wichtigen Teil des Tagesgeschäfts dar. Anbieter investieren viel Geld
in Sicherheitsmaßnahmen, Backups und Wartung. Die durchgeführten Sicherheitsmaßnahmen eines SaaS-Anbieters sind deshalb insbesondere den Sicherheitsmaßnahmen von kleinen und mittleren
Unternehmen stark überlegen.
Wem gehören meine Daten?
Im Zusammenhang mit den Unternehmensdaten, wird auch immer wieder die Frage gestellt, wem die Daten beim SaaS-Modell gehören.
Weil das Hosting vom Softwareanbieter durchgeführt wird, fürchten viele Unternehmen den Verlust des Eigentums
an den eigenen Daten. Diese Befürchtung ist jedoch unbegründet. Selbstverständlich sollte bei jedem Vertragsabschluss eine detaillierte Kontrolle der Vertragsbestimmungen
erfolgen. Grundsätzlich ist es jedoch so, dass das geistige Eigentum an den Daten beim Kunden liegt.
Was passiert, wenn der SaaS-Anbieter in die Insolvenz geht?
Die Gefahr einer Insolvenz besteht immer für jedes Unternehmen. Da das Hosting vom Softwareanbieter erfolgt, fürchten Unternehmen einen Verlust der Daten, sobald der Anbieter
pleite geht. In der Regel stellt dies jedoch kein Problem dar. Da das Eigentum an den Daten beim Kunden liegt und SaaS-Anbieter Rechenleistungen zumeist im Voraus
einkaufen, ist das Downloaden der Daten auch nach dem Insolvenzfall möglich. Aus Sicherheitsgründen sollten dennoch regelmäßig eigene Backups der Daten durchgeführt
werden.
On-Premise vs. SaaS
Beim klassischen On-Premise Modell werden Softwareprogramme noch lokal installiert. In der heutigen Zeit bieten viele Softwarehersteller den Kunden die Wahl zwischen den
beiden Modellen an. Allgemein kann nicht festgelegt werden, welcher Ansatz besser ist, weil hierbei immer die unternehmensindividuellen Aspekte eine
entscheidende Rolle spielen. In der Regel ist es so, dass der SaaS-Ansatz insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen geeignet ist. Die zentralen Gründe hierfür sind das
Wegfallen von hohen Investitionskosten sowie die hohen Sicherheitsstandards der SaaS-Anbieter. Große Unternehmen benötigen oftmals individuelle Softwarelösungen, weshalb
hier der klassische Kauf einer Software die bessere Alternative darstellt.